Die steigende Zahl psychischer Erkrankungen lässt die Wissenschaft auf immer neuen Wegen nach den Ursachen suchen. Eine Untersuchung der Universität Lüneburg etwa zeigt, dass von stressgeplagten Betroffenen vor allem im Beruf erfahrene Kränkungen als Last betrachtet werden, die zur eigenen Erschöpfung beitragen. Mangelnde Wertschätzung, eine fehlende Feedbackkultur, aber auch äußere Arbeitsumstände, die nahe legen, dass Mitarbeiter weniger geschätzt, sondern eher verheizt werden, können dazu beitragen, dass das Selbstwertgefühl von Mitarbeiter massiv untergraben wird und sie schließlich krank werden. Eine Untersuchung über glückliche Paare scheint Belege zu liefern, warum gerade negative Umgangsformen solch krasse Folgen nach sich ziehen können. Die befragten glücklichen Paare gaben an, dass in ihrer Beziehung positive zu negativen Statements gegenüber dem Partner bzw. der Partnerin im Verhältnis 5:1 stünden - was auch so gedeutet werden kann, dass ein negatives Erlebnis fünf positive Begegnungen braucht, um kompensiert zu werden.
Von der Kränkung zur Krankheit, Die Welt 20.3.14
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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