Stress durch Zuschauen
Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften und der TU Dresden wirft ein neues Licht auf Stress, denn die ausgewerteten Versuche der Forscher zeigen: Stress wirkt nicht nur auf diejenigen, die ihn direkt erleiden, sondern kann sich auch auf Zuschauende übertragen. Bei dem Projekt wurden Freiwillige mit stressigen Situationen wie dem Lösen von Matheaufgaben oder Vorstellungsgesprächen konfrontiert, während unabhängige Beobachter ihre Leistung beurteilen sollten. Lediglich fünf Prozent der Probanden ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen, der Rest zeigte physiologisch messbare Stresssymptome. Interessanterweise wiesen auch 26 Prozent der Beobachter, die gar nicht in das Geschehen selbst involviert waren, nach dem Experiment einen deutlich erhöhten Kortisol-Spiegel auf. Die Forscher gehen davon aus, dass es sich bei diesem Phänomen um "emphatischen Stress" handelt. Die Effekte waren besonders deutlich ausgeprägt, wenn Proband und Beobachter in einem engen persönlichen Verhältnis zueinander standen.
Stress ist ansteckend, WiWo 6.5.14