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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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E-Mails animieren zum Lügen

Eine Studie der University of South Carolina zeigt eindrücklich, dass es einen großen Unterschied macht, ob schriftliche Kommunikation via E-Mail oder ganz altmodisch auf Papier erfolgt. In einem ersten Test bekamen 48 Studenten eine imaginäre Kasse, deren Wert sie einem Partner mitteilen sollten, um ihm anschließend ein Angebot zu unterbreiten, wie die Summe zwischen beiden geteilt werden könnte. 92 Prozent der Beteiligten, die dies per E-Mail taten, schwindelten hierbei und gaben nicht den richtigen Betrag an. Zudem zeigten sie sich beim Teilen unfairer. In der Vergleichsgruppe der Briefeschreiber waren 63 Prozent unehrlich. In einem weiteren Test wurden 177 Manager in Dreiergruppen zu einem wissenschaftlichen Wettstreit animiert - mit dem Hinweis, dass alle Lügen im Verlauf umgehend aufgedeckt werden würden. Auch hier wurde in der Kommunikation via E-Mail deutlich häufiger gelogen als im Austausch via Brief. Die Forscher raten auf Basis ihrer Ergebnisse, im Business-Alltag gut zu überlegen, welche Prozesse virtualisiert werden und welche nicht, denn es habe sich gezeigt, dass Leistungsbeurteilungen, die über das Internet erhoben werden, negativer ausfallen. Eine Mutmaßung der Wissenschaftler: Auch bei Online-Steuererklärungen könnte sich ein solcher Effekt zeigen und die Steuerehrlichkeit untergraben. Auf die Frage, warum - unabhängig vom Medium - überhaupt so viel gelogen wird, geht die Studie leider nicht ein. Die Tatsache, die geringste Lügenquote bei 63 Prozent lag, ist eigentlich für sich betrachtet schon bemerkenswert.
In E-Mails wird mehr gelogen, Psychologie heute 23.4.10

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