In seiner Coaching-Kolumne auf Zeit online geht Martin Wehrle darauf ein, wie Arbeitnehmer sich im Job besonders gut in Szene setzen können. "Wer tut, was man ihm sagt, wird als bemüht gesehen, aber nie als engagiert", so Wehrles nüchterne Einschätzung. Er rät deshalb dazu, übertragene Aufgaben nicht nur zu erfüllen, sondern immer noch etwas draufzulegen, denn: "Ein Mitarbeiter überflügelt eine Anforderung aus eigenem Antrieb, und zwar so, dass sein Handeln nicht nach Übermut riecht, sondern nach Mitdenken und Engagement. Solche Ausreißer nach oben prägen sich ein, heben einen Mitarbeiter aus der Masse und machen ihn interessant. Erst recht, wenn diese Übererfüllung des Solls bei ihm nicht Ausnahme, sondern Regel ist." Der üblichen Karrierelogik vieler Unternehmen mag diese Perspektive völlig entsprechen. Doch sie birgt auch Gefahren, denn wer ständig mehr leistet, erhöht auch den - in den meisten Unternehmen ohnehin schon stark ausgeprägten - Druck auf sich selbst. Ist die Messlatte erst einmal höher gelegt, dürfte es nämlich schwer fallen, wieder zu einem normalen Arbeitspensum zurückzukehren. Nichts gegen Engagement, aber solche Selbstoptimierungstipps sind in der heutigen Zeit ein zweischneidiges Schwert, denn viele Arbeitnehmer sind ohnehin schon am Limit - oder bereits darüber hinaus ...
Das Zitat ... und Ihr Gewinn, Zeit online 13.6.12
© Dr. Nadja Rosmann 2024
Impressum / Datenschutz
Weitere Beiträge im Blog
- Klima-Angst und möglicher Job-Verlust
- Wohlstand lässt Jugendliche unglücklicher sein
- Stress ist Gift für Unternehmen
- Führungskräfte sind ein wesentlicher Bindungsfaktor
- Warum Nein-sagen manchen so schwer fällt
- Ein Loblied auf die Vier-Tage-Woche
- Arbeiten bis zum Umfallen war gestern
- Braucht es Goodies, um die Rückkehr ins Büro schmackhaft zu machen?
- Im Job wird von Frauen mehr erwartet
- Ist das Glück näher, als wir denken?
- Schlaf lässt sich weder erzwingen noch herbeimessen
- Power im Job fängt beim Essen an
- Schöne Alltagsmomente machen das Leben bedeutungsvoll
- Fast alle wollen einen ordentlichen Feierabend
- Viele wollen weniger arbeiten