Zwischen Stillstand und Verfall
Das Rheingold Institut hat in einer Studie die Befindlichkeit der Deutschen untersucht. Dabei scheint die Nation in ihrer Selbsteinschätzung zwischen der Wahrnehmung eines Zerfalls im Außen und dem Rückzug ins private Glück zu pendeln. Drei Viertel der Deutschen finden, dass das Land hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibe. 88 Prozent bemängeln zu viel Bürokratie, 70 Prozent glauben, dass Deutschland immer mehr "den Bach runter" gehe. 80 Prozent empfinden die Politiker als zu zaghaft und wankelmütig, 83 Prozent vermissen eine Ergebnisorientierung in der Politik. Als Gegenpol zu diesen als desolat wahrgenommenen äußeren Randbedingungen propagieren viele Deutsche den Rückzug in individuelle Lebenswelten. 82 Prozent finden, dass jeder nach seinen eigenen Vorstellungen leben solle, und 79 Prozent sagen, dass ihnen ihre individuelle Freiheit am wichtigsten sei. Doch dieser gewollte Rückzug sucht auch Sicherheiten in überindividuellen Bezügen, denn 96 Prozent ist es wichtig, "Menschen zu haben, auf die sie sich verlassen können".
Rheingold-Studie 25.9.12