Die Zuge der Wirtschaftskrise offenbart sich in Deutschland ein eklatanter Vertrauensmangel. Laut dem Vertrauensindex, der vom PR-Agenturenverband GPRA und TNS Emnid erhoben wurde, trauen 76 Prozent der Befragten der Finanzbranche nicht zu, gesellschaftlich verantwortlich zu handeln. 59 Prozent misstrauen deren Umgang mit Kunden. Auch im Job geben sich die Deutschen argwöhnisch. Hier werden die Kollegen als deutlich vertrauenswürdiger wahrgenommen als die Vorgesetzten. Ihnen trauen 84 Prozent der Befragten, den Vorgesetzten hingegen nur 76 Prozent. Noch unglaubwürdiger kommt die Unternehmensspitze weg, denn nur 59 Prozent der Deutschen vertrauen ihren Vorständen und Geschäftsführern. Acht Prozent äußern sogar explizites Misstrauen. Besonders skeptisch sind die Frauen: Nur 55 Prozent von ihnen vertrauen dem, was die Konzernleitung sagt, während es bei den Männern immerhin 62 Prozent sind. Darunter leidet auch der Optimismus. Nur 78 Prozent glauben an die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmen, 17 Prozent äußern hingegen starke Zweifel.
Wem vertrauen die Deutschen noch? WiWo 23.10.2009