Den Gefeuerten geht es bisweilen besser als denen, die bleiben
Eine Studie über das Unternehmen Boeing illustriert, wie sehr längerfristige Turn-arounds, die mit einer Vielzahl an Entlassungen verbunden sind, die Belegschaft schwächen können. In einer Langzeitstudie von 1996 bis 2006 wurden 3.500 Belegschaftsmitglieder regelmäßig über die Auswirkungen des Downsizings befragt. Es zeigte sich, dass für viele das "Ende mit Schrecken", also die Entlassung, wie ein erleichternder Befreiungsschlag wirkte. Umgekehrt litten die im Unternehmen verbliebenen Mitarbeiter häufig unter Schuldgefühlen, weil sie ihre Jobs behalten durften, und unter der Angst, bei der nächsten Entlassungsrunde selbst betroffen zu sein. Die durchschnittliche Anfälligkeit für Depressionen lag bei den verbliebenen Mitarbeitern etwa doppelt so hoch wie bei den gefeuerten. Während erstere weiter unter der Unsicherheit über ihre berufliche Zukunft litten, fanden letztere vielfach vergleichbare Jobs und damit neue Perspektiven. Von den 3.500 Beteiligten zu Studienbeginn arbeiteten bei Abschluss der Studie nur noch 525 für Boeing.
When the Laid-Off are better off, Business Week 22.10.2009