Ungleichheit wird zur Wachstumsbremse
Ein neues OECD-Papier zeigt: Die ungleiche Einkommensverteilung weltweit wirft nicht nur soziale Fragen auf, sondern hat handfeste negative wirtschaftliche Konsequenzen. Während in den 1980er Jahren die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung noch fünf Mal mehr verdienten als die ärmsten zehn Prozent, ist dieses Verhältnis heute auf sieben zu eins gestiegen. Die OECD-Analysen legen nahe, dass die größer werdende Ungleichheit sich negativ auf das mögliche wirtschaftliche Wachstum auswirkt. Stieg in Deutschland das Bruttoinlandsprodukt zwischen 1990 und 2010 inflationsbereinigt um etwa 26 Prozent, hätte es um sechs Prozentpunkte höher ausfallen können, wenn die wirtschaftliche Ungleichheit in diesem Zeitraum nicht zugenommen hätte. Laut OECD liege dies vor allem daran, dass Ärmere weniger in Bildung investierten. Seien die Bildungschancen indes gleicher verteilt, komme dies der Gesamtwirtschaft verstärkt zugute.
Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland wächst - und lähmt das Wachstum, Manager Magazin 9.12.14