Sucht kostet Wirtschaft Milliarden
Suchterkrankungen scheinen sich längst zu einem volkswirtschaftlichen Problem entwickelt zu haben. Dies legt der neue AOK-Fehlzeiten-Report nahe, für den die Daten von mehr als 2.000 Personen ausgewertet wurden. Die Zahl der durch Alkohol, Rauchen oder Medikamente verursachten Arbeitsunfähigkeitstage stieg in den vergangenen zehn Jahren von 2,07 auf 2,42 Millionen an - eine Erhöhung um 17 Prozent. Spitzenreiter unter den Suchtstoffen ist mit 44 Prozent der Fälle der Alkohol. Neben diesen eher konventionellen Suchtstoffen zeigt sich jedoch auch ein neuer Trend - der Griff zu leistungssteigernden Mitteln. So gaben fünf Prozent der befragten Arbeitnehmer an, in den letzten zwölf Monaten zu Psychopharmaka oder Amphetaminen gegriffen zu haben, um berufliche Stresssituationen zu bewältigen. Da wirkt es fast ein wenig zynisch, wenn die AOK ausrechnet, dass die Kosten von Alkohol- und Tabaksucht die deutsche Wirtschaft jährlich mit 60,25 Milliarden Euro belasten. Interessant wäre sicherlich zu wissen, wie viele Gläser Wein oder Bier von den Betroffenen der abendlichen Kompensation von Arbeitsstress gewidmet werden.
2,4 Millionen Fehltage durch Alkohol, Rauchen und Tabletten, SZ 22.8.13