Jugend schaut düster in die Zukunft
Wer heute jung ist, schaut deutlich skeptischer in die Zukunft, als es noch bei früheren Generationen der Fall war. Das ist eine Erkenntnis der Studie "Jugend in Deutschland" von Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann. Insbesondere in den letzten Monate habe sich die Wahrnehmung junger Menschen im Hinblick auf Lebensqualität, wirtschaftliche Lage und gesellschaftlichen Zusammenhalt deutlich eingetrübt. Inzwischen ist die größte Sorge der 14- bis 29-Jährigen die Inflation (71 Prozent), während es vor einem halben Jahr noch der Ukraine-Krieg war. Die Angst vor der Klimakrise treibt 55 Prozent der jungen Menschen um. Die wirtschaftlichen Sorgen zeigen sich auch im Hinblick auf die persönliche Positionierung fürs Berufsleben. So ist für 60 Prozent der Befragten Geld inzwischen die wesentlichste Motivationsquelle, für 43 Prozent ist es der Spaß am Job. 33 Prozent ziehen ihren Antrieb aus dem Erreichen ihrer Ziele. Die wahrgenommenen äußeren Herausforderungen schlagen auch auf die Psyche. Jede.r vierte Befragte ist mit der eigenen psychischen Gesundheit unzufrieden. 16 Prozent der jungen Menschen fühlen sich hilflos und 10 Prozent denken sogar bisweilen an Suizid. Dies sei noch eine Minderheit, so die Studienautoren, allerdings eine erschreckend große.
Jugendliche fürchten Ende der Wohlstandsjahre, Zeit.de 21.11.2022