Geteiltes Leid ist sozialer Klebstoff
Die gemeinsame Erfahrung von Schmerz kommt der Gruppenbindung zugute und macht Menschen kooperativer, so die Erkenntnis einer Studie der Universität New South Wales. Die Forscher teilten Probanden in zwei Gruppen - eine musste eine unangenehme Aufgabe erledigen, die Mitglieder der anderen sollten Vergleichbares erledigen, allerdings verbunden mit einer Schmerzkomponente (z.B. die Hand in schmerzhaft kaltes Wasser halten). In einer anschließenden Befragung zu ihren Gefühlen zeigten sich die Probanden der "Schmerz-Gruppe" stärker verbunden mit ihren Leidensgenossen. In einem zweiten Test, bei dem die Teilnehmer die Möglichkeit hatten zu kooperieren oder egoistisch auf den eigenen Vorteil hinzuarbeiten, zeigte sich bei den Probanden der Schmerzgruppe ein rücksichtsvollerer Umgang miteinander und mehr Kooperationsbereitschaft als in der Vergleichsgruppe. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass das gemeinsam erlebte "Leid" wie eine Art "sozialer Klebstoff" wirke.
Schmerz schweißt zusammen, spektrum.de 11.9.14