Gefangen in einem überholten System
Mitarbeiterbefragungen zeigen immer wieder, dass Angestellte ihren Führungsrkäften nur mäßige Noten geben, weil diese offenbar an den Bedürfnissen der Belegschaft und dem Puls der Zeit vorbeisteuern. Eine Umfrage der "Initiative Neue Qualität der Arbeit" unter 400 Managern zeigt nun, dass die Führenden das oftmals ganz ähnlich sehen. Auch sie fühlen sich bisweilen wie Gefangene in einem überholten System. So glaubt noch nicht einmal mehr jeder zweite Chef, dass die Führungskultur, die im eigenen Unternehmen praktiziert wird, für die Zukunft tauge. Eine Mehrheit bezweifelt, dass Management via Hierarchie noch zeitgemäß und zielführend ist. Viel wichtiger seien bewegliche Führungsstrukturen, die sich an der Dynamik sich selbst organisierender Netzwerke orientieren. Wichtigste Perspektiven für die Motivation der Mitarbeiter sind in den Augen der Manager Wertschätzung, Entscheidungsfreiräume und Eigenverantwortung. Kooperation und Empathie werden zu den Anforderungen, die für Führungskräfte künftig wohl unerlässlich sein werden. Dafür benötige es die Möglichkeit zur Reflektion, weshalb viele Befragte dem Coaching eine große Bedeutung zuweisen.
Manager halten deutsche Führungskultur für überholt, Zeit online 30.9.14