Frauen verdienen dramatisch weniger Geld als Männer
Der so genannte Gender Pay Gap, der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen, liegt, was das Einkommen aus Erwerbstätigkeit angeht, in Deutschland konstant um die 20 Prozent (gegenwärtig 22 Prozent). Nun hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung statistisch ausgewertet, wie sich die Unterschiede in den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln darstellen, wenn man auch noch die Einkünfte aus Vermögen und sonstigen Gewinnen betrachtet. Das Ergebnis ist mehr als ernüchternd, denn in dieser Gesamtbetrachtung verdienen Frauen sogar nur 49 Prozent des Pro-Kopf-Bruttoeinkommens der Männer. Die Gründe gleichen denen, die für die Analyse des reinen Erwerbseinkommens gelten. Frauen kümmern sich nach wie vor mehr um die Familienarbeit, suchen sich häufiger Jobs in schlechter bezahlten Berufen und rücken seltener als Männer in hochdotierte Top-Positionen auf. In zehn Jahren will das DIW die Gesamtstatistik neu berechnen, gibt sich aber bereits heute verhalten pessimistisch. So prognostizieren die Forscher, dass sie zwar bei den Fraueneinkommen leichte Verbesserungen erwarten werden, gehen aber auch davon aus, dass der notwendige kulturelle Wandel, der für grundlegende Veränderungen notwendig wäre, eher eine Frage von sehr, sehr langen Zeiträumen sein werde.
Frauen verdienen nur halb so viel wie Männer, Spiegel online 27.8.14