Familiäre Verpflichtungen haben im Manager-Leben wenig Raum
Der typische Chef ist männlich, 48 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Kinder und mag seinen Job - so die Erkenntnis einer Befragung von 1.800 Führungskräften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durch die US-Personalberatung Odgers Berndtson. Welche Aussagekraft eine solche Zusammenfassung haben soll, erschließt sich allerdings nicht. Im Schnitt arbeiten die Manager 54 Wochenstunden. Mit der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie ist es für die Führungskräfte nicht weit her. Nur 17 Prozent sagen, in ihrem Unternehmen werde es akzeptiert, Meetings aufgrund familiärer Verpflichtungen pünktlich zu verlassen. Und nur 15 Prozent sehen die Möglichkeit, aus familiären Gründen geschäftliche Termine zu verschieben. Vielleicht liegt das auch daran, dass mehr als 40 Prozent sich innerhalb eines Jahres den nächsten Karriereschritt erhoffen - wer fragt da schon, ob er mal eben die Kids aus dem Kindergarten abholen darf? Als attraktiver Arbeitgeber gilt für die meisten Manager der Mittelstand - 67 Prozent wären dort gerne Vorstand oder Geschäftsführer.
Typisch deutsche Chefs, WiWo 20.6.16