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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Empathie ist auf dem Rückzug

Gerade erst hat der bekannte Soziologe Jeremy Rifkin sein großes Buch über die Evolution der Empathie vorgelegt und schon zeichnet sich ein Backlash ab. Während Rifkin in der von ihm gewohnten Akribie aufzeigt, dass der Mensch historisch betrachtet noch nie zu mehr Empathie fähig war als heute, konstatieren Wissenschaftler für die jüngere Zeit eher das Gegenteil. Psychologen der University of Michigan haben 72 verschiedene Studien zum Thema Empathie unter die Lupe genommen, bei denen insgesamt 14.000 Studentinnen und Studenten (Frauenanteil 63 Prozent) zwischen 1979 und 2009 zu ihrer Empathiefähigkeit befragt wurden. Der zugrunde gelegte standardisierten Empathietest Interpersonal Reactivity Index (IRI) misst, inwiefern Menschen fähig und bereit sind, sich in andere hineinzuversetzen und deren Motivationen zu verstehen, Mitgefühl mit anderen zu empfinden und beispielsweise auch sich in Figuren aus Filmen oder Büchern hineinzuversetzen. Bei der Meta-Analyse fiel den Forschern auf, dass die durchschnittlichen Empathiewerte der Studenten heute um etwa 40 Prozent niedriger liegen als bei den Studenten vor zehn oder zwanzig Jahren. Als mögliche Auslöser für das stark rückläufige Einfühlungsvermögen erwägen die Psychologen das generell rauer gewordene Wirtschaftsklima, die Ellbogenmentalität, die durch die Bush-Ära gefordert wurde, aber auch den zunehmenden Medienkonsum und gewaltdarstellende Computerspiele.
Empathie trocknet bei der Generation "Ich" aus, Telepolis 2.6.10

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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