Die unbewusste Macht des Gleichheitsdenkens
Menschen tendieren dazu, sich mit Menschen zu umgeben, die ihnen ähneln - diesem Phänomen ist die Psychologie bereits seit langem auf der Spur, da dieses evolutionär anscheinend tief verankerte Verhalten im Alltag fast alle unsere Handlungen prägt. So führt dieser Hang beispielsweise dazu, dass in Firmen bei der Personalauswahl häufig eine gewisse Uniformität vorherrscht - Regelbrecher und Querdenker bleiben außen vor, während meist Mitarbeiter ausgewählt werden, die die vorherrschenden Charaktertypen bestätigen. Eine Gruppe kanadischer und amerikanischer Psychologen stellt nun in einem Experiment mit 14 Monate alten Kindern fest, dass der Hang, sich mit dem, was einem selbst entspricht, zu verbinden und anderes abzulehnen, schon in diesem Alter ausgeprägt ist - und damit nicht alleine auf Erziehung und soziale Beziehungen zurückzuführen ist. Warum diese Neigung so tief verankert ist, erklärt das Experiment nicht. Es zeigt uns aber, dass wir jederzeit wachsam sein sollten, ob wir in unseren Beziehungen und unserer Einschätzung anderer Menschen schlicht auf unser "evolutionär verankertes Programm" reagieren oder wirklich eigenständig - und dem Kontext angemessene - Entscheidungen treffen.
Nicht wie ich = blöd, wissenschaft.de 12.3.13