Demonstrativer Reichtum verstärkt Ungleichheit
In einem Spielexperiment mit knapp 1.800 Teilnehmern untersuchte die Yale Universität, wie sich zur Schau gestellter Reichtum auf Gesellschaften auswirken kann. Es wurden Gruppen mit 17 Personen gebildet, von denen jede zu Beginn Teil eines sozialen Netzwerks mit ungefähr fünf Freunden war. Die Teilnehmer konnten in jedem Durchgang entscheiden, ob sie freiwillig auf etwas Geld verzichten, um dafür allen Gruppenmitgliedern einen Bonus zu sichern. Alternativ durften sie aussetzen und ihr Guthaben blieb konstant. Nach jeder Runde wurden alle Einzelentscheidungen bekannt gemacht und die Teilnehmer konnten Netzwerkverbindungen lösen oder neue eingehen. Durchgespielt wurden mehrere Szenarien - gleiches oder ungleiches Startkapital der Teilnehmer, sichtbares Vermögen oder unsichtbares Vermögen. Interessant dabei: Nicht etwa die Ungleichheit selbst löste Effekte im Verhalten der Teilnehmer aus, wohl aber deren Sichtbarkeit. In diesem Szenario kappten die Reichen häufig die Verbindungen, um ihr Kapital zu sichern. Und die Ärmeren kooperierten stärker untereinander. Die Forscher gehen davon aus, dass je deutlicher Ungleichheit in einer Gesellschaft sichtbar sei, umso stärker diese Segregation zunehme.
Zur Schau gestellter Reichtum fördert Ungleichheit, wissenschaft.de 9.9.15