Bekanntheit kreiert bizarre moralische Leitbilder
Ist Josef Ackermann ein Beispiel für einen ehrbaren Kaufmann? Einer Umfrage von TNS Forschung im Auftrag des Spiegel glauben dies 12 Prozent von 1.000 Befragten. Angeführt wird die Liste der moralischen Instanzen von Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt, gefolgt von Ex-Bundespräsident Horst Köhler und der ehemaligen Familienministerin und heutigen Arbeitsministerin Ursula von der Leyen. Intellektuelle wie Hans Magnus Enzensberger oder Jürgen Habermas rangieren auf der Moral-Hitliste hingegen unter ferner liefen - Enzensberger betrachten 8 Prozent der Befragten als moralische Instanz, auf Habermas entfielen 10 Prozent der Stimmen. Anscheinend ist Bekanntheit - selbst wenn sie wie im Falle Ackermanns häufig mit Negativschlagzeilen verbunden ist - ein Garant dafür, dass Menschen einem etwas zutrauen ... Oder umgekehrt: Was nutzt das beste Engagement, wenn schlicht niemand davon weiß?
Ein ehrbarer Kaufmann? ManagerSeminare Oktober 2010