Wer an Gerechtigkeit glaubt, leidet weniger
Schwere Schicksalsschläge bringen uns nicht nur persönlich zum Hadern, sondern können auch erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Eine Studie mit knapp 250 Männern und Frauen, älter als 40 Jahre, zeigt nun: Menschen, die den Eindruck haben, die Welt sei gerecht, kommen wesentlich besser mit extrem herausfordernden Lebenssituationen zurecht als diejenigen, bei denen dies nicht der Fall ist. Bei den Probanden handelte es sich um Menschen, die im Leben schon schwer geprüft worden waren, sei es, dass sie Opfer eines Verbrechens geworden waren, nahe Angehörige schwer erkrankt oder sogar verstorben waren oder sie im Arbeitsleben mit großen Problemen konfrontiert worden waren. Bei denjenigen, die Vertrauen in die Gerechtigkeit der Welt hatten, zeigte sich eine bessere gesundheitliche Konstitution - weniger Entzündungsmarker, niedrigerer Cholesterinspiegel, besserer Schlaf - als bei jenen, denen dieses Vertrauen fehlte. Die Forscher deuten den Befund als adaptische Anpassung. Wer in das Leben grundsätzlich vertraue, tue sich leichter damit, auch Schicksalsschläge nicht nur negativ zu sehen, sondern auch persönliches Wachstumspotential in ihnen zu erkennen.
Der Glaube an Gerechtigkeit schützt, Psychologie heute 4.5.16