Testosteron beflügelt Risikoverhalten
Über die Frage, ob nicht eine höhere Managementbeteiligung von Frauen zu einer Vermeidung der Wirtschafts- und Finanzkrise hätte beitragen können, wurde in den vergangenen Monaten viel diskutiert und spekuliert, legen doch zahlreiche Studien nahe, dass Unternehmen mit höherer Frauenquote im Top-Management von der Krise deutlich weniger betroffen sind. Eine neue Studie aus den USA wirft nun ein neues Licht auf diese Einschätzung. Die Forscher hatten die Risikoneigung von Männern und Frauen untersucht und mit deren Testosteronwerten verglichen. Testosteron gilt als Hormon, dass das Konkurrenzdenken verstärkt, Ängste mindert und zu riskantem Verhalten verleitet. In der Untersuchung zeigte sich denn auch ein enger Zusammenhang zwischen der Risikoneigung der Testpersonen und ihrem Testosteronspiegel - bei Männern wie bei Frauen. Frauen mit ähnlich hohem Testosteronspiegel wie Männer legten ein vergleichbares Risikoverhalten an den Tag. Frauen sind also nur dann in ihrem Verhalten weniger riskant, wenn ihr Testosteronspiegel niedrig ist.
Risikofaktor Testosteron, FTD 1.9.2009