Die taz berichtet in einem Beitrag sehr kritisch über den neuen Trend zum Spielen im Business, der unter dem Begriff Gamification immer stärkere Verbreitung findet. Firmen nutzen spielerisch angelegte Software, um ihre Mitarbeiter bei ihrer Arbeit zu motivieren - und meist auch deren Leistung zu messen. Die Programme werden nicht nur dazu genutzt, um Mitarbeiter in neuen Fähigkeiten zu schulen oder ihnen, beispielsweise im Support, Verhaltensänderungen zu vermitteln. Sie lassen es auch leicht zu, Ranglisten zur Leistung der Beteiligten zu erstellen. Was wiederum die Konkurrenz innerhalb von Unternehmen deutlich erhöhen kann. So weist die taz darauf hin, wie dünn die Linie zwischen Motivation und Manipulation ist. Bei Microsoft etwa hatte eine Software die Produktivität und die Arbeitsleistungen der Mitarbeiter bewertet und die Angestellten darauf basierend in die Gruppen "top performer", "average" und "poor" eingeordnet, was innerhalb der Mitarbeiterschaft zu viel Kritik geführt hatte, so dass das Unternehmen nun eine Software einsetzen möchte, die eher die Förderung von Team-Zusammenarbeit in den Mittelpunkt stellt.
Virtuellen Möhren hinterherhecheln, taz 10.2.14
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