Selbstausbeutung im Job scheint nicht mehr nur für Selbstständige und Unternehmer, sondern auch für immer mehr Angestellte zum Problem zu werden. Der Soziologe Jakob Schrenk, der bereits ein Buch über das Phänomen schrieb, weist in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung darauf hin, dass in vielen Unternehmen nicht mehr die geleistete Arbeitszeit, sondern das zu erbringende Ergebnis zähle - was immer mehr Arbeitnehmer dazu veranlasst, mehr Arbeitsstunden im Unternehmen zu verbringen, um den Anforderungen gerecht zu werden. "Das ist einerseits freiwillig, weil es unter Umständen Spaß macht, andererseits entstehen ganz neue Zwänge", sagt Schrenk. Einer davon: Wenn viele Kollegen länger am Schreibtisch bleiben, traut man selbst sich nicht, zu angemessener Stunde nach Hause zu gehen.
"Die Kunst der Selbstausbeutung", SZ 16.10.2007
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