Schlafentzug legt Filterfunktionen im Hirn lahm
Psychologen der Universität Bonn haben die Wirkungen von massivem Schlafentzug untersucht. 24 gesunde Probanden wurden einmal nach einem ganz normalen Wach-Schlaf-Zyklus untersucht und ein zweites Mal, nachdem sie eine Nacht ohne Schlaf auskommen mussten. Dabei zeigte sich, dass das Schlafdefizit dazu führte, dass die Filterfunktionen im Gehirn, die unwichtigen Input von wichtigem unterscheiden, sich stark reduzierten, wenn die Versuchsteilnehmer nicht geschlafen hatten. Es zeigten sich ausgeprägte Aufmerksamkeitsdefizite, die mit denen bei schizophrenen Erkrankungen vergleichbar sind. Den Wissenschaftlern ging es mit der Studie darum, die möglichen Folgen von Nachtarbeit besser einschätzen zu können. Sie wirft aber auch ein neues Licht beispielsweise auf politische Entscheidungen, die nicht selten zu nächtlicher Stunde nach zähen Verhandlungen in einem Zustand der Erschöpfung getroffen werden. Vielleicht sollte künftig die Fähigkeit und der Wille, nachts acht Stunden zu schlafen, in den Katalog hilfreicher Führungsfähigkeiten aufgenommen werden ...
Schlafentzug ruft Schizophrenie-Symptome hervor, FAZ.net 7.7.14