Mythos Stress?
Stress sei vielfach nur ein Mythos - zu diesem Schluss kommt die Soziologin Nadine Schöneck, die in ihrer Dissertation das Zeitempfinden von Erwerbstätigen untersuchte. Obwohl ein Großteil der Deutschen von sich behaupte, ein Zeitproblem zu haben, führe dies lediglich bei einem Drittel (die Untersuchung ist nicht repräsentativ) auch zu tatsächlichem Stress. Die Soziologin kommt zu dem Schluss, dass Zeitknappheit in der heutigen Zeit ein wichtiges Attribut bei der Selbstpositionierung darstellt: "Zeitknappheit ist ein immaterielles Statussymbol. Keine Zeit zu haben signalisiert, wichtig und bedeutend zu sein. Das zieht sich durch alle sozialen Schichten und fängt schon bei jungen Leuten an", so Schöneck. In ihrer Untersuchung fand sie vier Typen, die unterschiedlich mit Zeit umgehen: "Der robuste Zeitpragmatiker und der zufriedene Zeitstrategielose gehen demnach gelassener mit Zeit um als der egozentrische Zeitsensible und der reflektierende Zeitgestresste, die in ihrem Alltag mehr Beschleunigung empfinden", so n-tv.
"Im Stress sein, ist 'in'", n-tv, 27.3.2009