Näher am Menschen, nicht nur Profitstreben, sondern eine Orientierung an den Notwendigkeiten der Zeit fordert ein Beitrag von Forum Nachhaltig Wirtschaften zum Thema Social Business. Der Beitrag kritisiert eine eindimensionale Wirtschaft, die sich längst nur noch an der Profitmaximierung ausrichtet: "Diese begrenzte Sicht der Dinge hat uns großen Schaden zugefügt. Als Geschäftsmann ist man dazu verpflichtet, stets eine profitmaximierende Brille zu tragen. Als Ergebnis sieht man in unserer Welt nur noch Möglichkeiten der Profitmaximierung. So bleiben die Probleme unserer Welt ungelöst, weil wir sie durch die Brille des Profits nicht sehen können." Und so schlägt der Artikel vor, dem Old-School-Denken den Blick durch die soziale Brille zur Seite zu stellen und mehr Social Businesses zu gründen, die auch die soziale Dimension als erstrebenswertes Wirkungsfeld erkennen. Unter dem Strich ist der Beitrag ein schöner Appell, geht jedoch leider nicht auf übergeordnete Zusammenhänge ein. Zwar sieht er im Social Business eine Quelle des Glücks, doch hat der Grundgedanke dieses Wirtschaftskonzepts weit mehr zu bieten. Würden wir einmal alle realen Schäden, die von der konventionellen Wirtschaft ausgehen (Umweltverschmutzung, extrem ansteigende Raten bei seelischen Erkrankungen durch die Überbeanspruchung von Mitarbeitern mit den damit verbundenen Kosten für die Kranken- und Sozialkassen, Verschwendung natürlicher Ressourcen) konventionell wirtschaftlich bilanzieren und von ihren Verursachern auch kompensieren lassen, wäre das profitmaximierende Business längst am Ende und wir hätten eine nachhaltige Wirtschaft.
Brauchen wir eine neue Form von Business? FNW 10.11.10
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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