Mit dem Geld wächst der Ärger
Geld schützt vor Ärger nicht, so eines der Ergebnisse einer Untersuchung der FU Berlin und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Für die Studie über das Verhältnis von Gefühlen und sozialer Lage werteten die Wissenschaftler die Daten von mehr als 20.000 Befragten des SOEP aus. Je höher die berufliche Position, umso häufiger empfinden die Befragten Ärger, lautet einer der Befunde. Ein zweiter: Der Angstpegel wächst, je prekärer die soziale Lage der Betroffenen ist. Arbeitslose beispielsweise verspüren häufiger Angst als Berufstätige. Umgekehrt mildert ein hohes Einkommen bzw. ein hoher sozialer Status Angstgefühle. Eine "Angst der Mittelschicht" konnten die Forscher hingegen nicht feststellen. In ihren Augen könne allerdings die soziale Strukturierung des emotionalen Empfindens soziale Ungleichheit verstärken, beispielsweise wenn Menschen in Führungspositionen durch ihren Ärger Mitarbeiter abwerten oder Menschen in prekärer Lage sich aus Angst nicht zur Wehr setzen.
Besserverdiener ärgern sich mehr, WiWo 29.10.12