Machtlosigkeit drückt die Leistung
Sozialpsychologen der Universität Nimwegen sind auf einen interessanten Zusammenhang zwischen Machtlosigkeit und Leistung gestoßen. In einer Studie stellten die Forscher fest, dass Mitarbeiter, die sich in ihrer Position machtlos fühlen, geringere Leistungen erbringen als solche, die das Gefühl haben, ihr Arbeitsumfeld gestalten zu können. "Menschen ohne Macht besitzen keine Kontrolle über ihr Umfeld, sie sind abhängig von anderen. Das ist eine beängstigende Situation", so die Sozialpsychologin Pamela Smith gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Nimmt man ihnen dagegen diese Angst, werden ihre Leistungen besser. Der Rat der Sozialpsychologen an Unternehmen: Erst gar kein Gefühl von Machtlosigkeit aufkommen zu lassen, denn dann stimme auch die Performance. Die Studie zeigt auch, warum Hierarchien in Unternehmen so stabil sind, denn ein Aufstieg aus niedrigen Positionen ist deshalb selten möglich, weil die Macht-Angst-Spirale in vielen zuschlägt, bevor ein Aufstieg begonnen werden konnte.
"Wer machtlos ist, macht Fehler", SZ 18.6.2008