Der Zukunftsforscher Horst W. Opaschowski erklärt im Weiterbildungsmagazin ManagerSeminare, welche Trends sich in der Arbeitswelt in den nächsten Jahren manifestieren werden. "Nicht mehr einzelne Führungskräfte spielen die erste Geige, sondern alle geben den Ton an. Die Arbeitnehmer werden den Untertanenstatus abwerfen und zum Unternehmer im Unternehmen werden. Das ist unvermeidlich, weil notwendig. Vor allem die wissensbasierten Firmen sind jetzt schon auf innovationsfreudige Mitarbeiter angewiesen – auf 'Intrapreneure', die die Unternehmensziele auch zu ihren eigenen machen und unternehmerisch, eigenständig, aber miteinander arbeiten", so eine seiner Prognosen. Das bringt für Führungskräfte neue Aufgaben mit sich und vor allem eine gezielte Fokussierung auf ihre Soft Skills: "Die Führungskraft wird sich vom Vorgesetzten zum Coach, vom Moderator zum Motivator, vom Kontrolleur zum Animateur wandeln, der die Mitarbeiter durch seine eigene Person motivieren kann und für Betriebsklima und Stimmungslage verantwortlich ist. Eine seiner wesentlichen Aufgaben wird es sein, die Arbeitsfreude der Mitarbeiter zu fördern oder zumindest ihnen den Spaß an der Arbeit nicht zu verderben. Die Fähigkeit, zu motivieren und zu begeistern, wird zu einer sozialen Führungskompetenz von höchster Priorität." Darüber hinaus sieht Opaschowski auch einen Wandel weg von der reinen Geld-Kultur hin zu einer Zeit- und einer Sinn-Kultur: "Mehr Gewinn durch mehr Sinn. Gegen innere Kündigung wird innere Befriedigung gesetzt. Mitarbeiter wollen stolz auf sich und ihre Arbeit sein, sich nicht nur für die Produkt-Qualität, sondern auch für die Ethik-Qualität des Produzenten verantwortlich fühlen. Die künftige Leistungsmotivation der Mitarbeiter wird sich zu einem erheblichen Teil aus dem Faktor Sinn speisen. Die Honorierung mit mehr Sinn kann genauso wichtig werden wie die Honorierung mit mehr Geld."
Der Beschäftigte wird zum Bürger, ManagerSeminare Januar 2011
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