Fremdsprachen machen rationaler
Wer in Entscheidungssituationen nicht in seiner Muttersprache, sondern in einer Fremdsprache spricht, verhält sich rationaler und folgt weniger seinen Ängsten, so das Ergebnis einer psychologischen Studie der Universität Chicago. Die Forscher spielten mehrere Wettszenarien mit ihren Probanden durch, bei denen sie Geld gewinnen bzw. verlieren konnten. Statistisch betrachtet winkte den Teilnehmern ein Gewinn, wenn sie bei allen 15 Versuchen einen Einsatz machten. Bei den Teilnehmern, die den Versuch in ihrer Muttersprache absolvierten, wetteten diese lediglich in 54 Prozent der Fälle. Die Teilnehmer, die in einer Fremdsprache mitmachten, wetteten hingegen in 71 Prozent der Fälle. Die Forscher gehen davon aus, dass die Fremdsprache zu einer gewissen Distanzierung gegenüber der Situation führe. Die Teilnehmer handelten weniger intuitiv und ließen sich weniger von Angst leiten. Ob Entscheidungen allerdings auch besser ausfallen, wenn in der Entscheidungssituation beispielsweise explizit emotionale Kompetenzen gefragt sind, untersuchten die Wissenschaftler bei diesem Versuch nicht.
Fremde Sprache, bessere Entscheidungen, WiWo 23.5.12