Frauen verdienen mehr als gedacht, aber immer noch weniger
Hatte das Statistische Bundesamt in den letzten zwei Jahren noch einen Lohnabstand von 23 Prozent zwischen den Gehältern von Männern und Frauen errechnet, folgt nun die "Entwarnung", denn bei einer bereinigten Berechnung kommen die Bundesstatistiker nur noch auf Einkommensunterschiede in Höhe von acht Prozent, das Institut der Deutschen Wirtschaft auf 13 Prozent. Der Grund für die neuen Zahlen: Erstmals wurden strukturelle Faktoren wie die unterschiedliche Beschäftigungsdauer eingehend in die Datenanalyse einbezogen. Die Neuberechnung zeigt: Kinder bekommen, Angehörige zu pflegen oder gar ein paar Jahre im Dienste der Familie zu pausieren - das sind die Hauptpunkte, die Frauen finanziell das Genick brechen. Die geringeren Lohnunterschiede beziehen sich nun auf Frauen und Männer mit vergleichbarer Erwerbsbiographie. Ist das ein Grund zur Freude? Frauen, die sich nur eine Babypause von 18 Monaten leisten, verdienen immerhin "nur" vier Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. In Sachen Gender Mainstraming ist der Weg also noch weit ...
Von wegen benachteiligt, SZ 9.11.10