Frauen sind genügsam
Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt, dass die im Vergleich zu Männern niedrigeren Gehälter von Frauen nicht alleine systembedingt sind, sondern zum Teil auch die Selbsteinschätzung und den Erwartungshorizont von Frauen im Arbeitsleben widerspiegeln. Die Studie belegt: Je nach Berufsgruppe verdienen Frauen zwischen 16 und 20 Prozent weniger als Männer - und sie halten dies sogar für gerecht. Die Ökonomen führen die Tatsache, dass die Ansprüche von Frauen an ihr Gehalt tendenziell niedriger sind als die der Männer darauf zurück, dass Frauen sich häufig in Einkommensfragen mit anderen Frauen vergleichen und so ihr Bild einer gerechten Entlohnung entwickeln. Gerade in typischen Frauenberufen ist das Lohnniveau jedoch tendenziell niedriger als in Branchen, in denen Männer stark präsent sind. So wird erklärbar, warum Frauen sich in Gehaltsverhandlungen häufig bei gleicher Qualifikation mit weniger Gehalt zufrieden geben als Männer. Die Forscher empfehlen deshalb mehr Transparenz der Entlohnungssysteme im Hinblick auf die Einkommensverteilung der Geschlechter.
Studie: Frauen fordern weniger Geld, FAZ 7.7.10