Deutsche Intellektuelle meiden Social Media
Soziale Netzwerke scheinen vor allem in Deutschland ein Ort der Dumpfheit zu sein, zumindest wenn man eine Statistik der OECD zum Bildungshintergrund der Internetnutzer in Betracht zieht. Während in den meisten europäischen Ländern die Zahl der Social-Media-Nutzer mit hoher formaler Bildung diejenige der eher wenig Gebildeten übersteigt, und dies zum Teil deutlich, klafft in Deutschland hier eine Lücke. Die bildungsfernen Schichten beherrschen die Diskurse in den Netzwerken, während die Intellektuellen sich anscheinend in vornehmer Zurückhaltung üben. Lediglich in Dänemark und Schweiz weist die Nutzerverteilung Ähnlichkeiten zur deutschen Situation auf - dort allerdings ist die Lücke minimal, während sie hierzulande bei rund zehn Prozentpunkten liegt. Kommt uns das Internet manchmal so dümmlich vor, weil es uns schlicht zu dumm ist, einen geistvollen Beitrag zu leisten?
OECD-Statistik zur Internetnutzung