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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Den Kapitalismus in Frage stellen?

Der frühere Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer reflektiert im Interview mit der Zeit über die Wirtschaftskrise und die Rolle der Banken - teilweise durchaus selbstkritisch, aber stellenweise auch aalglatt. "Ist unser angloamerikanisches Kapitalismusmodell überhaupt noch zeitgemäß? Vielleicht haben wir uns zu sehr auf Aktionärsinteressen fokussiert und dabei die Gesellschaft vergessen. Da ist etwas aus den Fugen geraten, und die Menschen spüren das", so Breuer. Einst Verfechter hoher Renditen, wird Breuer im Tonfall nun moderater: "Ich würde hohe Renditen nicht als strategisches Primärziel definieren. Die Stabilität unserer Banken ist wichtig für die Gesellschaft. Wir dürfen nicht wieder in ein Desaster geraten, in dem die Gesellschaft für den Schaden zahlt." Zum großen Banken-Desaster sagt er: "Es war alles legal. Aber deswegen war es noch nicht richtig." Andererseits geht Breuers Selbst- und Systemkritik dann doch nicht so weit, das Bankenwesen in seiner heutigen Form grundsätzlich in Frage zu stellen. So sagt er etwa auch: "Eine Bank kann kein Wasserwerk sein, wo das Geld ankommt und nur weitergeleitet wird wie Trinkwasser." Oder: "Banken müssen mehr tun, als das Geld ihrer Kunden auf Sparkonten zu verzinsen und es zu einem höheren Zins an andere zu verleihen. Manche sehen den Fehler darin, dass wir mehr Geld verleihen, als wir eigentlich haben. Aber indem wir das tun, erzeugen wir einen Wachstumsimpuls für die gesamte Wirtschaft." Unter dem Strich soll also eigentlich alles so bleiben, wie es ist.
"Wir sind der Prügelknabe", Die Zeit 20.4.10

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Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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