Arbeit macht krank, Nichtarbeiten auch
Studien, die belegen, dass zu viel Arbeit krank macht, gibt es bereits wie Sand am Meer. Dass gar nicht arbeiten aber sogar noch kränker machen kann, war in diesem Ausmaß noch nicht bekannt. Eine amerikanische Studie zeigt: Wer seine Arbeit aus Gründen, die nicht in seiner Hand liegen, beispielsweise weil ein Unternehmen pleite macht, verliert, hat ein um 54 Prozent erhöhtes Risiko für eine mäßige oder gar schlechte Gesundheit. Selbst bei Arbeitnehmern, die sich bis zur Entlassung kerngesund fühlen, steigt danach das Krankheitsrisiko drastisch an. So erhöht sich bei den Entlassenen die Wahrscheinlichkeit für Beschwerden wie Bluthochdruck, Herzprobleme und Diabetes sogar um mehr als 80 Prozent. Die Studie zeige, dass das körperliche Wohl der Bevölkerung nicht nur von der Gesundheitsversorgung abhänge, sondern auch von der Struktur der Arbeitswelt und vom Zustand der Ökonomie, so die Soziologin Kate Strully von der Universität Albany im Staat New York.
Auf die Kündigung folgt der Infarkt, SZ 8.5.2009