Chefinnen haben vieles mit Männern gemein
Frauen, die es im Job bis an die Spitze schaffen, haben mehr mit Männern gemein als mit ihren Geschlechtsgenossinnen, so die Erkenntnisse einer Studie aus Belgien. Dafür wurden die Persönlichkeitseigenschaften von rund 600 Führungskräften, ein Viertel davon Frauen, und von 52.000 Angestellten beiderlei Geschlechts näher betrachtet, insbesondere Merkmale wie Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit, Neurotizismus sowie Professionalität. Zwischen den angestellten Männern und Frauen zeigten sich dabei Unterschiede. Die weiblichen Angestellten waren insgesamt etwas verträglicher als die männlichen, neigten etwas mehr zu Kooperation, waren aber auch emotional instabiler und weniger extravertiert - alles Dispositionen, die schon in mehreren Studien belegt wurden. Die männlichen und weiblichen Chefs waren sich hingegen viel ähnlicher. Beide zeigten mehr Extrovertiertheit und emotionale Stabilität als die Angestellten und waren weniger hilfsbereit. Damit bestätigt die Studie, dass Führung heute immer noch eher männlich definiert ist und erfolgreiche Frauen tendenziell männliche Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften zeigen. Ob diese Eigenschaften auch per se Kennzeichen guter Führung sind, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Weibliche Führungskräfte ticken eher wie Männer, spektrum.de 7.3.18