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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Zu wenig Schlaf wird schon in der Jugend antrainiert

Das Schlafbedürfnis ist etwas sehr Individuelles. Manche Menschen sind bereits nach nur fünf Stunden Bettruhe wieder fit (allerdings realistischerweise deutlich weniger, als dies von sich behaupten), andere brauchen neun Stunden Schlaf pro Nacht, um ausgeruht zu sein und gesund zu bleiben. Eine Studie der DAK über den Schlaf von Schülern lässt ahnen, wohin die Reise gesellschaftlich und kulturell geht, wenn wir von der Bedeutung des Schlafs sprechen. Die Erhebung zeigt, wie schon junge Menschen in wenigen Jahren Muster des zu wenig Schlafens entwickeln. Fünftklässler verbringen noch 9,4 Stunden pro Nacht im Bett, bei den Zehntklässlern sind es nur noch 7,3 Stunden. Freizeitbeschäftigungen wie (digitaler) Medienkonsum sind hier nicht unschuldig. Wohin aber führt es, wenn schon in diesem Alter das natürliche Schlafbedürfnis ignoriert wird? Studien zeigen immer wieder, dass kontinuierlich zu wenig Schlaf auch die Gesundheit beeinträchtigt. Und das Schülerdasein mit seiner Pflicht zum frühen Aufstehen ist ja nur der Anfang, denn in der Arbeitswelt setzt sich dieser Trend fort. Vielleicht bin ich bei diesem Thema so sensibel, weil ich zu jenen gehöre, die dauerhaft nur mit mindestens acht Stunden Schlaf pro Nacht wirklich in Form sind - und weil ein Großteil meiner Umgebung anderen Gepflogenheiten nachgeht, ist es für mich immer besonders schwer, zu diesem Bedürfnis zu stehen und ihm auch nachzukommen. Ich würde mir wünschen, dass wir unser Leben mehr unter dem Gesichtspunkt betrachten (und natürlich leben!), was uns insgesamt auf Dauer gut tut - und weniger von dem ausgehen, was grundsätzlich möglich, aber auf Dauer eben auch schädlich ist. Mich würde zum Beispiel einmal sehr interessieren, welchen ursächlichen Zusammenhang es zwischen kontinuierlichen Schlafdefiziten und psychischen Erkrankungen, Erschöpfung und Depression gibt. Diese Probleme einfach als "psychisch" zu betrachten und damit in gewisser Weise rational begründbaren Kausalitäten zu entziehen, könnte Teil einer kulturell nicht dienlichen Entwicklung sein.
Deutschlands Schüler schlafen zu wenig, FAZ 16.1.19

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