Wer gut zuhören kann, hat mehr Erfolg in geschäftlichen Verhandlungen, so die Erkenntnis einer Untersuchung des Harvard-Professors William Ury. Gute Zuhörer kommen schneller und effizienter zu einem Ergebnis als jene, die sich vor allem auf ihre eigenen Argumente fokussieren. In der Realität fällt das Zuhören jedoch nicht immer leicht. Der amerikanische Autor Anthony Alessandra etwa definiert vier Arten des Zuhörens, wobei die erste eher ein Weghören ist, denn der Weghörer kommuniziert vor allem auf der Sachebene und hat eher Schwierigkeiten damit, sich zuhörend anderen zuzuwenden. Der selektive Zuhörer folgt Gesprächen nur oberflächlich und blendet Details aus, so dass er sich kaum in Gesprächspartner hineinversetzt und gerne mit den Gedanken woanders ist. Der bewertende Zuhörer ist zwar ganz bei der Sache, doch rattert es in seinem Hirn bereits, um auf das Gehörte zu reagieren, weil er alles sofort bewertet. Dann gibt es noch den aktiven Zuhörer. Er ist ganz bei seinem Gegenüber und schenkt dem Gesagten schlicht seine volle Aufmerksamkeit. Vielleicht hilft es ja, sich in Gesprächen immer mal wieder fragen, wo man selbst gerade mit der eigenen Aufmerksamkeit ist. Bin ich überhaupt interessiert, etwas zu hören?
Wer etwas zu sagen hat, muss zuhören können, Zeit online 17.2.16
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