Unser Lebensstil kostet Menschenleben
Der Klimawandel wird nicht nur unsere Lebensumstände in deutlichem Maße verändern, sondern - beispielsweise durch Dürre- oder Unwetterkatastrophen - auch mehr und mehr Menschenleben kosten. Es sind Zusammenhänge, die wir gerne ausblenden. Das erklärt vielleicht auch, warum wir schon heute recht unempfindlich sind, wenn es darum geht, die gegenwärtigen Auswirkungen unseres Lebensstils und seine Folgen anzuerkennen und daraus Konsequenzen zu ziehen. Eine Untersuchung der Europäischen Umweltagentur etwa zeigt, dass 2012 jeder achte Tod in der EU im Zusammenhang mit Umweltverschmutzung steht. Insgesamt waren das in besagtem Jahr 630.000 Todesfälle. Zu den größten Risiken gehören die Luftverschmutzung und die Belastung mit Chemikalien. Diese Umweltverschmutzung wird vor allem mit Krebserkrankungen sowie Erkrankungen des Herzkreislaufsystems und der Atemwege in Verbindung gebracht. In Rumänien soll jeder fünfte Todesfall auf Umweltverschmutzung zurückgehen. In den am besten aufgestellten Ländern Dänemark und Schweden ist es immer noch jeder zehnte. Während wir im Kontext der aktuellen Pandemien nahezu alles tun, um Gesundheitsrisiken möglichst zu vermeiden, scheinen wir im Hinblick auf die Auswirkungen der Umweltbelastungen auf menschliche Leben noch viel Nachholbedarf zu haben.
Jeder achte Todesfall in Verbindung mit Umweltverschmutzung, zeit.de 8.9.20