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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Selbstgemachte Stressfallen

"Die Zeit" setzt einen interessanten Impuls in der Debatte um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, indem sie der Frage nachgeht, was dran ist an der Wahrnehmung, dass es heute in Familien Doppelverdiener braucht, damit die Familie finanziell über die Runden kommt. Eines vorweg - der Beitrag ist mit zahlreichen statistischen Daten gespickt, was an sich sehr wünschenswert ist. Allerdings sollte man immer auch im Blick behalten, dass vor allem statistische Durchschnittswerte häufig wesentliche reale Lebensbezüge nicht wirklich treffen. Dennoch finde ich die Gedanken, die der Artikel anregt, sehr wesentlich, denn dem Beitrag geht es darum zu zeigen, wie in den letzten Jahrzehnten unsere Konsumbedürfnisse gestiegen sind. Und wie es gerade diese materiellen Erwartungen sind, die die finanziellen "Verpflichtungen" mit sich bringen, unter denen arbeitende Eltern dann leiden. Wie viele Fernseher, Smartphones oder andere technische Gimmicks braucht man heute, um glücklich zu sein? Eine Frage, die es sich lohnt zu stellen. Im Bekanntenkreis beobachte ich immer wieder, wie Eltern sich oft allzu leicht in bestehende Konsumzwänge fügen. Dann brauchen selbst die Jüngsten schon ein teures Smartphone, weil sie sonst nicht an der Whatsapp-Gruppe ihrer Schulklasse teilnehmen können. Sicher gibt es für viele Konsumentscheidungen praktische und pragmatische Gründe. Was mir fehlt, ist das tiefere Nachdenken über diese eingeschliffenen Routinen. Und der Mut, nach besseren Wegen zu suchen. Ich sauge immer die Geschichten von Menschen auf, die sich ganz bewusst der vorherrschenden Konsumlogik widersetzen und versuchen, ihr Leben zu vereinfachen. Solange wir in einem kapitalistischen System, das fast ausschließlich Geld-vermittelt funktioniert, leben, werden wir Geld verdienen müssen - wie viel wir brauchen, ist aber auch unsere eigene Entscheidung. In diesem Sinne ist der Zeit-Artikel sehr bedenkenswert.
Wozu der ganze Stress? Zeit online 22.1.17

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Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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