Selbsterkenntnis hilft im zwischenmenschlichen Miteinander
Wie gut wir andere Menschen verstehen, scheint auch davon abzuhängen, wie gut unser Zugang zu unserem eigenen tiefsten Inneren ist. Das legt eine deutsch-amerikanische Studie nahe. Die Wissenschaftler ließen über drei Monate ihre Studienteilnehmer im Alter von 20 bis 55 Jahren im Rahmen eines Meditationstrainings ihre eigenen kognitiven Muster mit innerem Abstand betrachten. Außerdem übten sich die Probanden darin, verschiedene in ihnen wirksame Persönlichkeitsanteile zu erkennen, darunter der "innere Manager“, "der Feuerwehrmann“, "die glückliche Prinzessin“ oder "das enthusiastische Kind“. In Partnerübungen ging schließlich eine Person in die Rolle eines dieser Persönlichkeitsanteile und erzählte ein eigenes Erlebnis, die zuhörende Person sollte erkennen, welcher Anteil hier gerade sprach. Dabei zeigte sich, dass diejenigen, die durch den Übungsprozess ihre Selbsterkenntnis am meisten gestärkt hatten, die Rolle ihres Gegenübers am sichersten erkannten. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Fähigkeit zur inneren Differenzierung ausschlaggebend dafür ist, die Komplexität anderer Menschen besser zu verstehen.
Erkenne dich selbst! Psychologie heute 14.9.17