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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Selbst Atheisten betrachten Religion als Garant für Moral

Religion scheint in der Wahrnehmung der meisten Menschen selbst in hochsäkularisierten Gesellschaften die Chancen für moralisches Verhalten zu erhöhen. Das zeigt eine amerikanische Studie mit 100 Teilnehmern aus 13 Ländern auf fünf Kontinenten. Die Versuchspersonen wurden mit fiktiven Verbrechen konfrontiert und sollten sagen, ob es wahrscheinlicher sei, dass der Täter ein Lehrer oder ein Gott glaubender Lehrer sei. Eine andere Antwortvariante fasste die Frage der Gläubigkeit in der Antwortalternative, ob die Person nicht an Gott glaube. Die Formulierungen wurden so gewählt, um die Gläubigkeit selbst nicht zum expliziten Thema zu machen. Erstaunlicherweise gingen zwei Drittel der Befragten davon aus, dass es sich bei den fiktiven Tätern wahrscheinlich um Ungläubige handele, während nur ein Drittel auch Gläubigen die Taten zuwiesen. Das Antwortverhalten war dabei unabhängig von der spezifischen Religionszugehörigkeit der Studienteilnehmer und selbst Atheisten wiesen das gleiche Antwortverhalten auf. Die Forschung zeigt längst, dass Religion zwar einige moralische Entscheidungen beeinflussen kann, der moralische Grundinstinkt eines Menschen bleibt davon jedoch unberührt. Umso erstaunlicher ist es, dass in einer Zeit, in der vor allem in westlichen Gesellschaften, aber auch in laizistischen Ländern wie China immer mehr Menschen nicht explizit religiös leben, der Religion selbst von Nichtgläubigen eine so hohe moralische Kraft zugeschrieben wird.
Moral, Religion und Atheismus, wissenschaft.de 8.8.17

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