Rigide Kulturen tun sich mit Corona-Regeln leichter
Maske aufsetzen, Abstand halten - mit der Pandemie haben neue Praktiken in unseren Alltag Einzug gehalten. Wie sehr wir uns daran halten, scheint viel mit der Qualität unserer Kultur zu tun zu haben. Eine internationale Studie, für die kulturelle Werte von 57 Ländern untersucht wurden, zeigt: In jenen Kulturen, die eher straff durchorganisiert sind, scheinen die Corona-Regeln ernsthafter praktiziert zu werden als in Kulturen, die stärker auf Laissez-faire beruhen. Um den Grad dieser kulturellen Organisiertheit zu messen, hatten die Forscher um die Einschätzung von Aussagen wie "Die Leute in diesem Land halten sich eigentlich immer an die Regeln" oder "Wenn sich jemand unangemessen verhält, wird er von anderen getadelt" gebeten. Im Vergleich mit den Infektionsraten der jeweiligen Länder wurde deutlich, dass niedrigere Infektionszahlen und eine hohe kulturelle Rigidität Hand in Hand gingen, mit sehr wenigen Ausnahmen. Da für das Infektionsgeschehen weitere Variablen bedeutsam sind, berücksichtigten die Wissenschaftler in ihrer Auswertung Faktoren wie Wirtschaftsleistung, Bevölkerungsdichte, Altersstruktur und Regierungsform, was die Relevanz des kulturellen Mindsets bestätigte.
So groß ist der Einfluss kultureller Normen auf die Pandemie, FAZ 24.2.21