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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Lässt Achtsamkeit sich vereinnahmen?

Kürzlich hatte die Süddeutsche Zeitung über eine Studie berichtet, derzufolge Achtsamkeit in Arbeitskontexten nicht unbedingt geeignet ist, die Motivation von Mitarbeitern zu steigern. Der Gegenwind ließ nicht lange auf sich warten. "Achtsamkeitsmeditation und Leistungsbereitschaft schließen sich nicht gegenseitig aus, auch wenn der Autor dies in seinem Beitrag suggeriert. Im Gegenteil: Wer achtsam mit sich und anderen umgeht und sich seiner Werte und Ziele bewusst ist, wird langfristig erfolgreicher und gegenüber Belastungen resilienter sein, als derjenige, der aus einer inneren Unzufriedenheit heraus kurzfristig Maximalleistungen erbringt und danach ausbrennt", kontert etwa Dr. Igor Tominschek, München Facharzt für Psychotherapeutische Medizin. Michael Seitlinger, Leiter des Forums Achtsamkeit und Stressbewältigung in der Erwachsenenbildung der Erzdiözese München und Freising empfindet die Studienergebnisse sogar als zuversichtlich stimmend. Er sagt: "In der Tat ist es so, dass durch die Achtsamkeitspraxis ein fragwürdiger Ehrgeiz, ein Erfolgsstreben, das keine 'Persönlichkeitsmitte' hat und aus Ermangelung einer solchen gespeist wird, erschüttert werden kann. Insofern wäre eine Korrektur eines solchen Karrierestrebens aus meiner Sicht sogar wünschenswert und heilsam." Vielleicht entwickelt sich hier ja längerfristig ein Diskurs, in dem wir näher betrachten, wie Achtsamkeit und unser Menschsein zusammenspielen - jenseits von Funktionalisierungsversuchen.
Steter Flow statt Karriereturbo, SZ 10.6.18

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