Mehr Freiheiten und eine bessere Work-Life-Balance gehören zu den Hoffnungen, die viele Arbeitnehmer mit dem Home Office verbinden. Eine Untersuchung der Arbeitsorganisation ILO der Vereinten Nationen und der Europäischen Stiftung Eurofound zeigt indes, dass diese Wünsche sich durch flexibles Arbeiten nicht zwingend erfüllen. Betrachtet wurden die Arbeitsbedingungen in Deutschland, neun weiteren EU-Ländern, in Argentinien, Brasilien, Indien, Japan und den USA. Unter denen, die fast ständig unterwegs arbeiten, sowie jene, die regelmäßig ihren Job von zu Hause aus erledigen, litten 42 Prozent unter Schlafstörungen, während es bei den Büroarbeitern nur 29 Prozent waren. 41 Prozent der hochmobilen Angestellten klagten über Stress, während es bei den Büroarbeitern nur ein Viertel war. Die Datenlage ist allerdings sehr heterogen, denn in die Auswertung wurden Studienergebnisse, die zum Teil mehrere Jahre alt sind, einbezogen. Auch stellt sich womöglich noch die Frage, ob für die Belastungen der Arbeitsort der maßgebliche Faktor ist oder nicht vielleicht auch ein größerer Kontext der Arbeitsanforderungen. Bürojobs haben eine Regelmäßigkeit im äußeren Rahmen, der bei hochmobilen Vielreisenden zum Beispiel nicht gegeben ist. Und die Freiheit bei der Arbeitseinteilung zu Hause setzt natürlich auch gewisse psychische Anforderungen.
Studie entlarvt das Home Office als gesundheitsschädlich, welt.de 17.2.17
© Dr. Nadja Rosmann 2024
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