Glück oder Pech? Alles eine Frage der Haltung ...
Wie wir unsere Lebensumstände empfinden, hängt nicht unwesentlich von unserer Haltung zum Leben ab. Eine amerikanische Studie zeigt: Menschen mit hohem Anspruchsdenken fühlen sich leichter ungerecht behandelt und zeigen sogar weniger Mitgefühl als jene, die nicht so viel für sich erwarten. Die Wissenschaftler testeten zunächst mit einem Fragebogen, wie hoch das Anspruchsdenken ihrer Probanden war. Dann sollten sie eine langweilige Tätigkeit ausführen, wobei allen Testteilnehmern gesagt wurde, das Los hätte entschieden und sie wären leider nicht für die angenehmere Tätigkeit ausgewählt worden. Bei der anschließenden Befragung zeigten sich Menschen mit hohem Anspruch deutlich verärgerter als jene, deren Anspruchsdenken nicht so ausgeprägt ist. Gebeten, über Lebensumstände zu erzählen, bei denen sie Pech hatten, zeigte einen ähnlichen Effekt. Jene, die für sich viel vom Leben erwarteten, gaben sich hier betroffener als die, die weniger hohe Erwartungen haben. Gleichzeitig zeigten die sich besonders betroffen Fühlenden in einem weiteren Versuch, bei denen ihnen das Pech anderer vor Augen geführt wurde, weniger Mitgefühl. Offenheit gegenüber den Zumutungen des Lebens und Verständnis für andere scheinen also auch davon abzuhängen, was wir für uns selbst erwarten und mit welcher Vehemenz wir dies tun.
Pech gehabt! spektrum.de 3.9.20