Die Pflicht kommt vor den Träumen - und wir bereuen es später
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, ist ein geflügeltes Wort. Und wenn es um unsere Träume geht, ticken wir ähnlich. Eine Studie zeigt: Im Nachhinein bereuen wir es oft mehr, unsere tiefsten Wünsche nicht erfüllt zu haben. Doch die Schamgefühle, die in uns aufsteigen, wenn wir unsere Pflichten verletzen, lassen uns uns eher auf das, was von uns erwartet wird, fokussieren. Das liegt laut der Studie daran, dass Scham sehr schnell und stark wirkt. Um diesem Gefühl auszuweichen, tun wir dann, was wir sollen. Unsere Träume zu vernachlässigen, ist indes eine eher persönliche Angelegenheit. Der Schmerz über Verpasstes stellt sich meist erst über längere Zeiträume ein. Und selbst, wenn er sehr stark ist - in unserem Handeln geht dennoch die Pflicht meist weiter vor. Es ist interessant, so vor Augen geführt zu bekommen, wie unsere Psyche im Abgleich mit gesellschaftlichen Konventionen tickt. Doch auch Automatismen wie diesen können wir bewusstes Handeln entgegensetzen. In der hier beschriebenen Konstellation hat das allerdings einen Preis, denn wenn wir unsere Träume so ernst nehmen wie das, was andere von uns erwarten, sind wir vielleicht nicht immer "Everybody's Darling" ...
Pflichten erfüllt, Träume vernachlässigt, Psychologie heute 11.7.18