think.work.different

Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
Impressum / Datenschutz

Den Chef mal schnell auswürfeln

Führungspositionen per Zufallsprinzip zu bestimmen, war zu Zeiten der Gilden ein probates Mittel, um eine Machtkonzentration in einflussreichen Familien zu vermeiden. Eine neue Studie zeigt: Dieses Modell könnte auch in der heutigen Zeit hilfreich sein, um Schwachstellen üblicher Besetzungsverfahren zu vermeiden. Wissenschaftler der ETH Zürich testeten mit rund 850 Proband*innen, welche Effekte es hat, wenn Menschen eine Position unter verschiedenen Umständen erhalten. In einer Variante wurde die Person zum Chef ernannt, die von 30 Wissensfragen die meisten richtig beantwortete. In einer weiteren wurde der Chef per Los bestimmt. Und in der dritten Variante wurden beide Verfahren kombiniert - das Los entschied zwischen den drei Personen, die die meisten Fragen korrekt beantwortet hatten. Alle Teilnehmenden waren im Kontext der Wissensfragen außerdem befragt worden, wie hoch sie ihre diesbezügliche Kompetenz einschätzen. Im darauf folgenden Studienteil zeigte sich: Diejenigen, die sich in ihrem Wissen überschätzten und aufgrund ihres guten Abschneidens bei den Fragen in die Chefposition kamen, nutzen die ihnen verliehene Macht mehr aus als jene, die zwar auch eine gewisse Selbstüberschätzung an den Tag legten, aber per Zufall zu ihrer Chefposition kamen. Besetzungsverfahren, die ohnehin schon vorhandene Ego-Faktoren begünstigen, scheinen also, zumindest wenn man sich gerechte und umgängliche Chefs wünscht, eher kontraproduktiv zu sein.
Beförderung per Zufall: Wir würfeln einen Chef, WiWo 16.11.20

Stacks Image 3
Stacks Image 3
Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

Anzeige

evolve - Magazin für Bewusstsein und Kultur, Ausgabe Februar bis April 2023 mit dem Thema Re-Generation - Anfänge einer neuen Kultur

Anzeige