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Mindfulness und eine neue Bewusstseins-Kultur in Alltag und Business

© Dr. Nadja Rosmann 2024
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Bildung braucht mehr Tiefe

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung plädiert der Neuropsychologe Ernst Pöppel dafür, die Tiefendimension von Bildung wieder ernster zu nehmen. Pöppel kritisiert, dass die heutige Google-Mentalität leicht zu Verdummung führe, da Menschen immer weniger die größeren Zusammenhänge überblicken, die zwischen einzelnen Daten und Fakten bestehen. Ein Problem: "Unser Bildungssystem, die ganze Erziehung und eben auch das Arbeitsleben sind so ausgelegt, immer genau das zu tun, was andere mir sagen. Wenn ich aber immer nur das lernen soll, was in den Büchern steht, wie kann ich dann begreifen, dass ich auch selbst denken könnte? Wir verlernen Stück für Stück, uns selbst zu trauen, uns ein eigenes Urteil zu bilden." Der Neuropsychologe plädiert für eine Dreigliederung im Bildungswesen. Einerseits sollten Menschen sich auf eine Sache spezialisieren, um in ihrem gewählten Feld zum Experten zu werden. Weiterhin brauche jeder eine "Landkarte des Wissens in der Welt", eine Art kanonisches Wissen, die es erlaube, an das eigene Fachgebiet angrenzende Felder zu erkennen und sich mit deren Experten auszutauschen. Weiterhin müsse die Wertschätzung zwischen den Experten gefördert werden. Rückrat für ein solches fundiertes Miteinander müsse eine Gesprächskultur sein: "Das Wichtigste ist: zuhören. Ich muss offen sein für die Meinung anderer. Was leider sehr häufig passiert, ist, dass derjenige, der am schnellsten und besten reden kann, dominant wird. Wer nicht den Mut hat, sich zu äußern, wird umgepflügt."
"Der blinde Glaube ans Expertenwissen ist ein Zeichen von Dummheit", SZ 18.11.16

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Buch-Tipps
Meine beiden Bücher, die ich mit Paul J. Kohtes geschrieben habe.

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