Bildung als Abrichtung für den Konsum
Der Bayrische Rundfunk widmet einen Beitrag der Frage, wie angemessen unser heutiges Bildungssystem noch ist, und fokussiert dabei vor allem auf Impulse des Neurowissenschaftlers Gerald Hüther. "Unsere gegenwärtige Gesellschaft ist im Wesentlichen eine vom Wettbewerb bestimmte Konsumgesellschaft, und deshalb brauchen wir Kinder, die möglichst wettbewerbsfähig sind. Für den Wettbewerb bereiten wir die Kinder optimal vor, und als Kunden bereiten wir sie insofern vor, dass sie aus den Schulen ja meist herauskommen und nicht wissen, was sie eigentlich wollen, wozu sie da sind und wozu das Lernen überhaupt gut ist. Wir erziehen sie zu Einzelkämpfern", kritisiert Hüther. Der Lernforscher bemängelt, dass in den Führungsetagen nur Wenige "ein Gewissen oder eine Selbstachtung oder eine Würde" ausgebildet hätten, "die sie dazu veranlassen würde, ihre Unternehmen auf eine Art und Weise zu führen, die dazu beiträgt, dass andere nicht darunter leiden". Der BR findet, dass es Zeit sei, unbequeme Fragen zu stellen wie: "Was für eine Welt wollen wir eigentlich?"
"Wissen kann man nicht beibringen", BR 22.1.17