Auch Verlieren kurbelt die Glückshormone an
Eine aktuelle Studie aus England wirft ein ganz neues Licht auf die Finanzkrise und den Umgang damit. Wissenschaftler der University of Cambridge haben die Gehirnströme von Glücksspielern gemessen und dabei festgestellt, dass auch in nur "fast erfolgreichen" Spielsituationen das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet wird. Von Menschen, die nicht spielbegeistert sind, werden knappe Misserfolge hingegen als Niederlage gewertet, so dass bei ihnen die Glückshormone nicht fließen. Für die Wissenschaftler erklären diese Zusammenhänge, warum süchtige Spieler so schwer vom Glücksspiel loskommen und gehen davon aus, dass der erhöhte Dopamin-Spiegel die Betroffenen in ihrem Glauben unterstütze, das Glücksspiel sei durch ihre eigenen Fähigkeiten steuerbar. Vergleicht man das Glücksspiel mit dem Verhalten von Börsianern und Investmentbankern, kommt man dann doch ins Grübeln. Überraschen würde es mich jedenfalls nicht, wenn Gehirnstrommessungen hier Analogien ergeben würden. Ein Deal geht in die Hose? Der Markt reagiert anders, als erwartet? Macht ja nichts, das nächste Mal gewinnen wir bestimmt, denn wir haben ja alles im Griff ...
Pech mit dem Glückshormon, wissenschaft.de 5.5.10